Heilkraft der Natur: Veilchen – Frühlingsbote mit sanfter Wirkung
Klein, duftend und oft übersehen – doch in Wahrheit ist das Veilchen (Viola odorata) eine der kraftvollsten Pflanzen, wenn es um sanfte Heilung geht.
Es gehört zur Familie der Veilchengewächse (Violaceae) und ist unter zahlreichen liebevollen Namen bekannt: Stiefmütterchen, Heckenvieger, Marienstengel, Oeschen, Schwalbenblume oder Osterfeigle – jede Bezeichnung ein Hinweis auf die tief verwurzelte Bedeutung dieser Pflanze in Volksmedizin und Tradition.
Schon in der Antike verehrt, steht das Veilchen bis heute für Liebe, Treue, Reinheit und Sanftmut – und wirkt dabei weit über seine zarte Erscheinung hinaus.
Ob zur Unterstützung der Atemwege, zur Hautpflege oder zur Beruhigung der Nerven: Viola odorata verbindet überliefertes Wissen mit moderner Pflanzenheilkunde – und ist ein wahrer Schatz für jede Hausapotheke.

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Mythologie, Europäische Tradition, Brauchtum
In der Antike wurde das Veilchen als heilig verehrt. Veilchenkränze zierten die Räumlichkeiten und die Häupter der Gäste um vor Unheil zu schützen.
Im alten Griechelnad war das Veilchen Persephone gewidmet als „Blume der Liebe“, Treue.
In der römischen Mythologie wird das Veilchen der Liebesgöttin Venus zugeordne – der Gott Vulkan erschlich sich mit einem Veilchen einen Kuss der Göttin Venus.
Auch in der christlichen Geschichte gilt das Veilchen als Symbol für den leidenden Jesus Christus.
Die Farbe Violett ist nach wie vor eine Liturgische Farbe. Besonders in der Fastenzeit/Bußzeit vor Ostern, Weihnachten/Advent trägt der Prieser ein violettes Messgewand.
Im Mittelalter bekam das Veilchen seine bis heute geltenden Eigenschaften zugeschrieben. Veilchen stehen für Reinheit und Tugendhaftigkeit, Bescheidenheit und Demut, Zurückhaltung und Unschuld. Da sich Veilchen leicht und rasch verbreiten sind sie auch Sinnbild für Zielstrebigkeit.
Es wird auch gern als „Schwalbenkraut“ bezeichet – blühen die Veilchen, kehren die Schwalben zurück!

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Beschreibung der Heilpflanze
Verwendet wird das Veilchen in allen Teilen: Blüten, Blätter und Wurzeln
Veilchen sind im zeitigen Frühjahr ab März zu finden und bieten den Bienen erste Nahrung. Sei wachsen auf schattigen Stellen, unter Zäunen, wischen Lagerholz und Hecken oder im Garten unter Bäumen.
Die Blätter sind herzförmig, die Blüten in der Regel tiefviolett (es gibt auch vereinzelt weiße). Zwei Blütenblätter recken sich gegen den Himmel und 3 Blütenblätter stehen nach unten. Echte Veilchen verströmen einen lieblichen Duft. Daher kommt auch die Bezeichnung wohlriechendes Veilchen. Kinder lieben Veilchen und ihren zarten Duft. Er kann die Stimmung heben und Aggression senken.
Tatsächlich sind Veilchen in der Phytomedizin für Kinder bestens geeignet. Sie sind in allen Teilen essbar, für Kinder und Kleinkinder leicht zu pflücken und ein herrliches Geschenk für die Mama.
Die Wirkung des Veilchens ist zart und sanft – so wie Kinder (und auch Erwachsenen) es ganz besonders brauchen. Eine Veilchensalbe für kleine Wunden und Narben sollte in einer (Kinder-)Apotheke nicht fehlen.

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Heilsame Inhaltsstoffe des Veilchens
Veilchen enthalten folgende Inhalts- und Wirkstoffe:
- Saponine
- Bitterstoffe
- Cyamin (blauer Farbstoff)
- Eugenol, wirkt schmerzstillend, entzündungshemmend und abschwellend, weshalb man früher Kindern frische Veilchenwurzeln beim Zahnen zum Kauen gab
- Flavonoide
- Salizilsäure
- Schleim

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Heilsame Wirkung des Veilchens
Das Veilchen, so klein und unscheinbar es sein mag, kann eine beachtliche Wirkung entfalten und macht Veilchen zu einer optimalen Tee-Ergänzungsheilpflanze:
- abschwellend – abends können die Blätter von Veilchen zum Abschwellen und Kühlen auf die Augen gelegt werden
- antibakteriell
- antientzündlich
- beruhigend – Veilchentee wird im Frühling als Tee gereicht zur Beruhigung
- blutreinigend
- krampflösend
- schleimlösend
- schmerzstillend
- schweißtreibend
- durchblutungsfördernd
- cholesterin-senkend
- erweichend (Narbengewebe)
- leicht abführend

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Anwendungsgebiete
Die Anwendungsgebiete können in 4 Bereiche eingeteilt werden
Atemwege
Hier werden Veilchen eingesetzt als Veilchensirup (angesetzt in Zucker oder Honig) eingesetzt bei
- Beschwerden der Luftwege
- Husten/Bronchitis/Keuchhusten
- Frühlings-Grippe
Haut
Veilchen, frisch gepflückt morgens und auf die Haut aufgelegt, galten als Geheimnis für „schöne, straffe, jugendliche Haut“. Als Veilchensalbe (früher Schweineschmalz, heute Olivenöl, Sonnenblumenöl, Bienenwachs) finden Sie Einsatz bei
- unreine Haut
- Hautschuppen
- Ekzemen
- zur Narbenpflege
Nerven & Gehirn
Als sanfter Tee ergänzend sehr geschätzt findet es Einsatz bei
- Aura bei Migräne
- Kopfschmerzen
- Nervosität
- Schlaflosigkeit

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Rezept mit Veilchen
Hustensirup für Kinder
So bereite ich Hustensirup für Kinder zu:
Zutaten
- 1 Doppelhand voll frische Blüten
- 500 ml Wasser
- 500 g Zucker
Zubereitung
- Den Zucker im Wasser auflösen.
- Die Veilchen dazugeben und 24 Stunden ziehen lassen.
- Abseihen.
- Den entstandenen Saft ca. 1 Stunde leicht köcheln und einreduzieren lassen, bis eine sirupartige Konsistenz erreicht ist.
- In eine sterile Flasche füllen, verschließen und im Kühlschrank aufbewahren.
- Dieser Sirup wird bei Bedarf wie Hustensaft eingenommen.
Tipp !
Den Veilchensirup kann man auch als Erfrischungsgetränk verdünnt mit Wasser genießen. Mit einem Spritzer Zitronensaft wird aus dem Veilchensaft ein Zaubertrank, denn die Zitrone färbt den Saft rosa.
Fazit
Das Veilchen ist mehr als ein Frühlingsgruß – es ist eine botanische Kraftquelle, die seit Jahrhunderten in Mythos, Medizin und Brauchtum verwurzelt ist.
Seine sanfte, aber vielseitige Wirkung macht es zur idealen Heilpflanze für Groß und Klein. Ob als Tee, Sirup oder Salbe – das Veilchen bringt Leichtigkeit, lindert Beschwerden und erinnert uns daran, dass Heilung oft in der Stille beginnt.
Ein kleines Wunder der Natur – mit großer Wirkung.
Ich wünsche viel Freude beim Tun – für
Freude am Leben
Gesundheit fördern – statt Krankheit leben
Dank regenerierter Gesundheit wieder zu höchster Leistung
Dem Leben verpflichtet!

Christine Bauer
Christine Bauer teilt seit 2022 ihre Expertise als Health 4 Me – Bloggerin. Sie ist …
- leidenschaftliche Bio-Landwirtin
- Kräuterpädagogin und
- Expertin für Grüne Kosmetik
- Lebens- und Sozialberaterin in Ausbildung unter Supervision
- über 25 Jahre als Seminarbäuerin tätig in mehr als 1.000 Kursen, Seminaren, Workshops.
Als Kräuterpädagogin, Jin Shin Jyutsu Praktikerin und Selbsthilfelehrerin vermittelt sie ihr Wissen in Workshops, Seminaren und persönlichen Beratungen. Sie setzt als qualifizierte Lebens- und Sozialberaterin i.A. u. S. auf persönliche Gespräche und individuelle Begleitung – sei es vor Ort oder per Videotelefonie.
In ihren zahlreichen Hands-on-Kursen hat sie bereits zahlreiche Teilnehmer:innen in die Welt der Kräuter und deren Wirkung und in die Naturkosmetik eingeführt.
Darüber hinaus legt sie selbst sehr viel Wert auf gesunde Ernährung mit qualitativ hochwertigen, regionalen und saisonalen Lebensmitteln.
Heute begleitet sie naturverbundene Menschen dabei, die Schätze der Natur für ihr Wohlbefinden zu entdecken und individuell zu nutzen.
Motto: „Sei das Licht, das du bist!“ – Mary Burmeister