Die Wiener Medizinische Schule und psychotherapeutische Versorgung – ein 3teiliger Exkurs von Vergangenheit bis in die Zukunft
Einleitung einer Trilogie
Die psychische Gesundheit hat in den letzten Jahren – nicht zuletzt durch globale Krisen und gesellschaftliche Umbrüche – an Dringlichkeit und Bedeutung gewonnen.
Die Errungenschaften der vergangenen 25 Jahre der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik wurden von Dr. Fabian Friedrich ausführlich dargestellt. Sein Wunsch, das medizinische Fachgebiet der Psychiatrie und Psychotherapie der nächsten Generation mit all seiner Faszination durchaus mit einem Stückchen Magnetismus weiter zu geben bzw. zu übergeben.
Die Psychotherapie und auch Psychosomatik kamen etwas zu kurz in diesem Health 4 Me – Blog.
Grund genug einen vertiefenden Blick auf die Psychotherapie in Österreich zu werfen – umso mehr, als Univ.Prof. Dr. Sigmund Freud als Urvater der Psychotherapie gilt. Umso wichtiger ist es, einen Blick zurückzuwerfen auf die Wurzeln unserer medizinischen und psychiatrischen bzw. psychotherapeutischen Versorgung, um daraus Stärke und Orientierung für die Zukunft zu schöpfen mit neuem Selbst-Bewusstsein, was den weltweit renommierten Ruf und zentrale Rolle Österreichs in Medizin und Medizinischer Innovationen betrifft!
Dieses Vorhaben entwickelte sich zu einer Trilogie, deren Ursprung in der 1. Wiener Medizinischen Schule findet und in der Zukunft endet. Es ist nicht zu viel verraten, wenn man ankündigt, dass Dr. Friedrich mit seinem Wunsch Chancen auf Erfüllung hat. Weshalb – das wird sich Ihnen in dem folgenden 3-Teiler erschließen.
Trilogie zur Psychotherapie
Im ersten Teil dieser dreiteiligen Health 4 Me-Blogserie tauchen wir tief in die Geschichte der Wiener Medizinischen Schule ein – einem Ort, an dem medizinischer Fortschritt seit dem 18. Jahrhundert bis heute Maßstäbe setzt. Wir zeigen, wie der Geist der praktischen, evidenzbasierten Medizin von Van Swieten bis Freud eine internationale Strahl- und magnetische Anziehungskraft entwickelte.
Teil 2 dieser Serie beleuchtet anschließend, wie sich die Psychiatrie als Fachrichtung begann zu emanzipieren von der Neurologie und Psychotherapie begann sich zu etablieren und in Folge zwischen Medizin und Psychologie fast zerreiben wurde ob der Herausforderungen und Konflikte.
Im dritten und abschließenden Teil werfen wir schließlich einen Blick in die Gegenwart und Zukunft: auf eine rezente Reform, die ein Schließen von aktuellen und künftigen Versorgungslücken bedeutet. Darüber hinaus übernimmt damit Österreich neuerlich eine internationale, innovative Pacemaker-Rolle in Sachen Psychotherapie. Wer künftig Psychotherapie auf höchstem Niveau praktizieren will, wird Österreich als (inter)nationalen Studienort wählen. Damit entwickelt sich Österreich neuerlich zu einem internationalen Vorbild für psychotherapeutische Ausbildung höchster Qualität.
Aber um all dies in seiner Gesamtheit und Tragweite nachvollziehen zu können, braucht es vorab einen Rückblick in bewährte Tradition, um die Innovationsfähigkeit von Österreichs Medizin nachvollziehen zu können!

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Bedeutung der Psychiatrie & Psychotherapie – Historische Perspektiven und heutige Relevanz
Vom Mangelfach zum magnetischen Zukunftsfeld
Wer den Health 4 Me – Blog von Dr. Fabian Friedrich, Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, ÖGPP, in Erinnerung hat, weiß, dass einer seiner Wünsche für das Fach Psychiatrie & Psychotherapie ist, dass es aus einem Mangelfach mit Personalbedarf zu einem Fach mit magnetischer Anziehungskraft für die nächsten Generationen an Ärzt:innen wird.
Zielgruppe zukünftige Generationen von Ärzt:innen
Im Rahmen seines Interviews beleuchteten wir die Errungenschaften der Psychiatrie in Österreich in den letzten 25 Jahren. Der Aspekt der Psychotherapie und Psychosomatik kamen in diesem Health 4 Me – Interview etwas zu kurz. Daher wird der Blick auf die psychische Gesundheit geweitet um den Aspekt der Psychotherapie. Bevor wir dies tun, erlaube ich mir einen Exkurs in die Geschichte der Medizin in Österreich, in die der Wiener Medizinischen Schule.

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Kaiserin Maria Theresia – Die Visionärin hinter der 1. Wiener Medizinischen Schule
Die Medizinische Fakultät der Universität Wien
Die 1. Wiener Medizinische Schule fand ihren Ursprung im 18. Jahrhundert unter der Regentschaft von Kaiserin Maria Theresia und einem namhaften Arzt, Gerard van Swieten, der während ihrer Regentschaft an die Medizinische Fakultät der Universität Wien berufen und beauftragt wurde, das Medizinstudium zu reformieren.
Hier zeigt sich: Gestaltung braucht politischen Auftrag und Ausstattung mit Kompetenzen.
Praktische, ärztliche Ausbildung als Kerninnovation
Bei seinem Entwurf 1749 legte Gerard van Swieten besonderen Wert auf die praktische, ärztliche Tätigkeit. Der Entwurf wurde von der Kaiserin unmittelbar angenommen und Van Swieten derart mit Rechten ausgestattet, dass er – gegen heftigen Widerstand der Professoren – die Umsetzung des neuen Medizinstudiums auch überwachen konnte. Gestaltung braucht Politik, Legitimation und Pouvoir.
Bis zu seinem Tod 1792 blieb Van Swieten treibende Kraft und Motor der Medizin-Studienreform dank seinem praktischen Zugang zur Medizin samt Talent zur Organisation.
Das vorher primäre Literaturstudium-betonte Curriculum wurde um wesentliche praktische Anteile erweitert: stationär, ambulant aber auch bei anatomischen Sektionen sollten die Medizinstudierenden teilhaben. Operative Eingriffe gab es kaum, da die dafür nötige Medikation als auch Techniken deutlich später entwickelt wurden.
Darüber hinaus wurden die Kosten für das Medizinstudium gesenkt, die Gehälter der Professoren angehoben.

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Unter Van Swietens Führung wurde die Lehrkanzel erweitert und um eine für Botanik und Chemie, nützte man primär Pflanzen für die Therapien. Chemisch hergestellte Medikation entwickelte sich erst in den Jahrzehnten danach.
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Internationale Exzellenz als Magnet an der Medizinischen Fakultät
Er war es auch, der namhafte Mediziner an die Medizinische Fakultät in Wien berief, sodass in weiterer Folge viele Studierende und Ärzte anzogen wurden, um in Wien zu studieren und zu lernen. Damit begründet sich die Wiener Medizinische Schule, die nicht nur das Studium sondern auch das Erlernen von Methoden und Techniken nach dem Studium beinhaltete. Diese magnetische Sog- und Innovationskraft wirkte weit über van Swietens Lebenszeit hinaus bis in unsere Zeit heute.
Einer 1. Wiener Medizinischen Schule folgte eine weitere Generation und eine weitere, die jeweils ihre Zeit bzw. Jahrzehnte prägten.
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Gründung der ersten Universitätsklinik mit Einführung von stationären Betten und Ambulanzen
Die Meriten von Van Swieten und die von ihm erzeugte Sogkraft wirkten sich auf die praktizierte Medizin stark aus: Zu seinen Lebzeiten wurde 1754 die Professur für praktische Medizin in Wien eingerichtet – man könnte sie als Vorfahre der allgemeinen Medizin betrachten. Der aus Leyden stammende Professor, ein Kollege van Swietens, folgte dem Ruf von Wien und erhielt 6 stationäre Betten jeweils für Frauen bzw. Männer, womit die erste Universitätsklinik begründet wurde, verortet im Bürgerspital. Die Behandlung war klar auch für die klinische, medizinische Lehre vorgesehen.
Er setzte damals auf die Kraft der Natur und Pflanzen. Das alte AKH war derart konzipiert, dass die Patientinnen zwar stationär sein konnten, aber auch ins Freie gehen konnten zur Regeneration und Erholung Spaziergänge machen konnten, in der frischen Luft sitzen als auch der Kraft der Sonne war man sich bewusst. Praktiken wie Brechmittel stand er kritisch gegenüber. Als Diagnostik-Medien dienten Blut, Harn, Stuhl sowie das Thermometer.
Noch von seinem Nachfolger, Maximilian Stoll, wurde die „Vier – Säfte – Lehre“ gelebt, dich ursprünglich von den alten Griechen entwickelt wurde.
1761 entdeckte man die Perkussion des Brustraumes als Innovation in Wien – mit dieser wurden in Ermangelung von radiologischer Diagnostik, sprich Röntgenbildern, zur Diagnostik von Flüssigkeitsansammlungen in Hohlräumen bzw. die Größenbestimmung von Organen genützt.
War van Swieten der Begründer der 1. Wiener Medizinischen Schule, so war Stoll der Begründer der 2. Wiener Medizinischen Schule.
Innovation in der Lehre: Von der Theorie zur Praxisorientierung
Die Studierenden wurden bei anatomischen, pathologischen Sektionen hinzugezogen, sondern übergreifend auch in stationäre und ambulante klinische Tätigkeit, wobei diese dem Vergleich mit heute nicht im geringsten mithalten kann, weil heute deutlich aufgegliederter in verschiedene konservative und operative Fächer, denen ein ganzer Abschnitt, der 3. Abschnitt gewidmet ist und sich mittlerweile nicht mehr nur auf die Universitätsklinik bezieht, sondern auch nicht-universitäre Krankenanstalten, Lehrkrankenhäuser, als auch Ordinationen, sogenannte Lehrpraxen, mit umfasst.
So wollte man schon damals auch praktisches Wissen zur Behandlung von Patient:innen vermitteln, das Theorie-Wissen verknüpft mit ärztlicher, professioneller Haltung, ethische Ansprüche als auch Wissenschaftlichkeit.
Diese Kombination – nicht nur graue Theorie zu vermitteln, sondern auch praktisches und Behandlungswissen – war international eine Novität, Innovation und Grund, weshalb man nach Wien pilgerte, um hier zu studieren und zu lernn.

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Kaiser Joseph II. und die medizinische Ausbildung des 18. Jahrhunderts
Joseph II wurde im Schloss Schönbrunn, das unter Maria Theresia primär Sommerresidenz war, geboren, wohnte und regierte dort, und verstarb ebendort.
Das Josephinum – zentraler Meilenstein der anatomischen Ausbildung
Joseph II setzte die Reform-Tradition fort. Die Ausbildungssprache wurde vom Lateinischen ins Deutsche geändert in den Fähcern Chemie, Physiologie, Naturgeschichte und Anatomie.
Der Anatomie wurde ein bis heute traditionsreiches Institut gewidmet. Bis ins 20. Jahrhundert hatte die Anatomie einen großen, zentralen Stellenwert im Medizinstudium. Die Ausstattung dafür, Seziersäle etc. und Sektionen als Teil des Erlernens des Menschens, seiner Organe und räumliches Vorstellungsvermögen, die noch im 17. Jahrhundert per Strafe verboten waren, waren nun im 18. Jahrhundert legitim und wertvoller Studiums-Bestandteil in Wien.
Dieser Tradition der Anatomie wird im neuen Curriculum, das um 2000 reformiert und mit 2004 vollständig umgesetzt wurde, nach wie vor Rechnung getragen und Respekt gezollt im internationalen Vergleich. Dank der bildgebenden Verfahren wie CT und MRT als auch interventionelle Techniken stehen aber heute für das Erlernen und Durchdringen der Anatomie ergänzende bildgebende Verfahren zur Verfügung.
Klinische Praxis und Prüfungen am Krankenbett: Die Geburt moderner Medizinpädagogik
Das Verfassen einer Dissertation gegen Ende des Studiums wurde aufgelassen. Ein Fortschritt hin zu mehr Praxis-Orientierung war, die Abschlussprüfung einerseits am Krankenbett durchzuführen und andererseits Krankengeschichten, Fallbeschreibungen zu integrieren.
Medizinische Versorgung im (alten) Allgemeinenen Krankenhaus, AKH – erstmals als Verantwortung des Regenten
Die Behandlung durch Ärzt:innen war zur Zeit Maria Theresias bzw. Joseph II primär dem Adel und reichen Kaufleuten vorbehalten.
1784 wurde das Alte Allgemeine Krankenhaus, AKH gegründet und von Johann Peter Frank geführt.
Joseph II war es schließlich, der die gebildete, studierte Ärzteschaft bat, zu niedrigerem Salär vormittags die Krankenbehandlung im eigens dafür erreichteten Alten Allgemeinen Krankenhaus Wien zu übernehmen: einerseits zur Verhinderung von Seuchen, Behandlung von chronischen Wunden als auch Behandlung von Kriegsversehrten an der unfallchirurgischen Ambulanz, wo Amputationen bei kriegsversehrten Soldaten vorgenommen wurden, woher sich die lange Tradition in der Unfallchirurgie in Wien bzw. Österreich erklärt.
Nachmittags war den Ärzten freigestellt, zu ihren selbst definierten Konditionen den Adel und Kaufleute zu behandeln. Wer sich nicht ärztliche Behandlung leisten konnte, der Großteil der Bevölkerung, wandte sich an Kräuter-kundige Personen, Bader aber auch Klöster.
Somit war es bereits damals Soldiaridätsbeitrag der Ärzte vormittags zu geringeren Konditionen die Bevölkerung zu versorgen, hier auf ihre privaten Gehaltsmöglichkeiten zu verzichten, um Kranke leistbar zu behandeln. Die Alternative wäre gewesen eine deutlich schlechtere Versorgung der Bevölkerung, zu den privaten Konditionen damals schier unleistbar – und damit Verhinderung von Seuchen und akute unfallchirurgische Versorgung von Kriegsversehrten, die Dienst für das Kaiserreich verrichteten.
Damit gehen die Grundzüge allgemeine Krankenbetreuung im eigens dafür errichteten Alten Allgemeinen Krankenhaus, AKH, auf Josef II zurück mit sehr basalen Leistungen, die von ihm als Regent quasi öffentlich übernommen wurden – gemeinsam mit der Ärzteschaft.
Seither leisten die Ärzte tagein tagaus einen Solidarbeitrag und verzichten auf ihre tatsächlichen, realen Einkommensmöglichkeiten mit deutlich anderen Gehältern. Darauf begründete sich auch ein solidarischer Gedanke, der seither wesentlicher Bestandteil des Gesundheitssystems ist und durch den Verzicht auf adäquate Stundensätze von Seiten der Ärzte ermöglicht wird.
Von dem Leistungskatalog, der heute angeboten wird, war man damals weit entfernt – man wollte die Ausweitung von Seuchen verhindern, Geburten sichern als auch Soldaten, die aus den Kriegsgebieten kamen, medizinisch versorgen.
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1. Wiener Medizinische Schule und ihre Errungenschaften mit internationaler Bedeutung
Langer Rede kurzer Schluss, der Reform-Samen von Kaiserin Maria Theresia und van Swieten war Keimling für viele, weitere internationale Innovationen und medizische Errungenschaften mit Ausgangspunkt in Wien, in Österreich.
Pharmakologie und praktische Chemie gepaart mit Botanik
Es wurde die praktische, medizinische Chemie entwickelt mit der Pharmakopöe. Die Pharmakopöe (Pharmacopoea Europaea und Pharmacopoea Helvetica) ist definiert als eine Sammlung von Richtlinien und Vorgaben zur Qualität von Arzneimitteln, pharmazeutischen Hilfsstoffen und einzelnen Medizinprodukten (PH). Bis heute hat die Einhaltung von Qualitätsvorschriften bei der Herstellung von Arzneimitteln eine hohe Tradition in Österreich.
War ein botanischer Garten Jahrzehnte-lang Teil des Pharmakologischen Instituts, so existiert dieser traditionsreiche und von seinen Professoren mit Liebe über die Jahrhunderte hinweg geplfegte Garten leider nicht mehr. Botanik ist auch kein Bestandteil des Medizinstudiums mehr, wiewohl die Vertiefung im Rahmen der Phytomedizin als Diplom der Österreichischen Ärztekammer regen Anklang findet.
Augenheilkunde, Geburtshilfe & Unfallchirurgie
Die Universitätsklinik für Augenheilkunde unter Joseph Barth genoß weltweiten Ruf mit damals bereits über 3.000 Star-Operationen ohne Narkose. Dies führte 1812 zur Gründung der international ersten Universitätsklink für Augenheilkunde am Alten AKH Wien.
Der natürliche Geburtsverlauf wurde medizinisch gelehrt und bestärkt von Heinrich Nepomuk Crantz, Professor der theoretischen Medizin und dafür nötige Geburtshilfeinstrumente wurden entwickelt; eine Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe erblickte damit das Licht der Welt; konservative wurden den operativen Methoden gegenüber bevorzugt.
Die Wundversorgung beschränkte sich auf die Amputation von entsprechend betroffenen, septischen Extremitäten. Die die Unfallchirurgie hatte dank der Kriege und ihrer Versehrten eine große Ambulanz mit entsprechender Tradition in der Wundversorgung. Die Narkose war damals entfernt von der Routine, die sie heute kennt, somit war auch der Chirurgie und operativen Eingriffen Einhalt geboten.
Fortschritt in Diagnostik und Therapie – bahnbrechende Entwicklungen & Entdeckungen aus Wien
Die Pocken-Impfmethode wurde mit Erfolg eingeführt, teils mit in seltenen Fällen tödlich verlaufenden neuen Erkrankungen.
Das Ganglion Gasseri, eine Schaltstelle des Nervus Trigeminus wurde anatomisch entdeckt dank des Instituts für Anatomie in der Währingerstraße.
Landsteiner mit der Entdeckung der Blutgruppen als auch die Immunologie und Allergologie machten mit bahnbrechenden Erkenntnissen, die heute noch gültig, international auf sich aufmerksam.
Wien war mehr als nur Zentrum eines großen Kaiserreiches! Wer auf sich hielt, kam nach Wien um von seinen Ärzten behandelt zu werden!

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Entstehung von Hygiene, Gerichtsmedizin & Psychiatrie im runden Narrenturm
Das gegründet alte AKH wurde von Johann Peter Frank geführt. Er gilt als Begründer der Fächer für Hygiene als auch Gerichtsmedizin. Die Gerichtsmedizin ist heute noch am Gelände des alten AKH angesiedelt.
Frank war allerdings nicht nur ärztlicher Leiter und zeichnete für die von ihm gegründeten Fächer verantwortlich, sondern auch für „Geisteskranke“.
Psychisch Kranke wurden im damals dafür eigens erbauten josephinischen „Narrenturm“ betreut, kreisrund gebaut ohne Ecken und Kanten, vom Alltag isoliert, weggesperrt. Die Methoden, die zum Einsatz kamen, heute fragwürdig fernab jeglicher Evidenz – damals „state of the art“ und ein Versuch den Krankheitsbildern habhaft zu werden mit dem Ziel einer Heilung.
Die Herangehensweisen wurden sorgfältig dokumentiert, standardisiert beschrieben, ein wertvoller Quell der Medizingeschichte und Wissenschaft von heute.
Ein früher Versuch psychischer Behandlung und Therapie, sorgfältig dokumentiert und ein wichtiger Meilenstein in der Psychiatriegeschichte. Die Methoden obskur, gönnt man sich eine Führung durch dieses historische Gebäude, das heute in ein Museum umgewandelt ist und Zeuge seiner Zeit ist.
Sigmund Freud – Student der Wiener Medizinischen Schule
Sigmund Freud wurde 1856 geboren, noch zu Lebzeiten Van Swietens. Er durchlief das eben beschriebene innovative Studium an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien mit all den theoretischen als auch praktischen und klinischen Innovationen im Rahmen der Ausbildung, geprägt von der Athmosphäre ernsthafter Forschung, Entwicklungen, Innovationskultur mit Tradition, die verpflichtet, mit den Größen seiner Zeit.

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Fazit: Die Wiener Medizinische Schule – Fundament psychischer Versorgung von Weltruf
Die Wurzeln der modernen Psychiatrie und Psychotherapie reichen tief in die Reformen der 1. Wiener Medizinischen Schule zurück.
Was unter Kaiserin Maria Theresia mit Gerard van Swieten begann, entwickelte sich durch die kluge Verbindung von Theorie und klinischer Praxis zu einem europaweit bewunderten Modell medizinischer Ausbildung.
Die Geburtsstunde von Universitätskliniken, wissenschaftlich fundierter Diagnostik, Psychiatrie, Hygiene und Gerichtsmedizin wurde in Wien nicht nur eingeleitet, sondern international etabliert.
Diese historische Grundlage ist keine nostalgische Reminiszenz – sie ist der Ausgangspunkt für Österreichs heutige Stärke in der psychischen Gesundheitsversorgung und psychotherapeutischen Ausbildung.
Der Geist von medizinischer Exzellenz und praktischer Umsetzung lebt weiter: in neuen Curricula, in der modernen Versorgungsplanung und im internationalen Renommee, das Österreich heute als globalen Pacemaker der Psychotherapie positioniert.
Im nächsten und 2. Teil der Serie zeigen wir, wie Sigmund Freud – geprägt von genau dieser Ausbildungsphilosophie – ein völlig neues Verständnis der Psyche schuf. Er begründete nicht nur die Psychoanalyse, sondern den weltweiten Anspruch an Psychotherapie als ernstzunehmende Wissenschaft und ärztliches Handwerk. Bleiben Sie dran!
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