Jagd, Genuss & Gesundheit – Wildbretküche im Sommer
Es gibt Momente im Leben, in denen sich scheinbar Gegensätzliches auf sinnliche Weise verbindet: Ursprünglichkeit und Luxus, Tradition und Moderne, Abenteuer und Achtsamkeit. Genau das ist für mich die Kunst der Wildbretküche – vor allem im Sommer.
Wenn die Tage lang und die Abende lau sind, wenn die Natur in ihrer vollen Kraft steht, dann ist auch die Küche voller Möglichkeiten. Wildbret – also das Fleisch von freilebenden Tieren aus nachhaltiger Jagd – bietet nicht nur kulinarische Höhepunkte, sondern ist auch ein kraftvoller Beitrag zu unserer Gesundheit.
Wildbret: Das unterschätzte Superfood
Wildbret ist nährstoffreich, fettarm und frei von industrieller Massenproduktion. Es stammt von Tieren, die in Freiheit gelebt haben, sich natürlich ernährten und im Einklang mit dem Kreislauf der Natur standen. Kein anderes Fleisch ist so ehrlich und so ursprünglich – und zugleich so vielseitig in der Zubereitung.
Reh, Hirsch, Wildschwein oder Gams liefern wertvolle Proteine, Omega-3-Fettsäuren, Eisen und B-Vitamine. Besonders im Sommer ist leichtes Wildfleisch eine elegante Alternative zu schwerem Grillgut: fein, aromatisch, raffiniert.

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Wild genießen – mit Wertschätzung und aus Tradition
Für mich beginnt der Genuss von Wild nicht erst in der Küche. Er beginnt draußen, in den Bergen, im Wald – dort, wo ich in aller Stille der Natur begegne. Die Jagd ist für mich keine reine Nahrungsbeschaffung, sondern eine bewusste Haltung. Ein Innehalten. Eine Verantwortung gegenüber dem Leben.
Diesen Respekt nehme ich mit nach Hause. Ich bereite Wild mit Ruhe zu. Es darf reifen. Es wird nicht überwürzt. Ich schneide es mit Bedacht, serviere es mit liebevoll ausgewählten Beilagen. Und immer verbinde ich das Ganze mit einem kleinen Ritual: eine Kerze, ein Kräuterstrauß aus dem Garten, ein Glas guter Wein – das alles ist Teil meiner persönlichen Wildküchen-Zeremonie.

Eva-Maria Schrittwieser
Mein Sommerrezept: Spießhirschfilet mit Spargel & Apfel-Kapern-Vinaigrette
Manchmal sind es gerade die einfachen Gerichte, die besonders edel wirken. Dieses Rezept verbindet Frische, Tiefe und Leichtigkeit – ein Wildgericht, das auf der Zunge nach Sommer schmeckt:
Zutaten (für 2 Personen):
2 Filets (Lungenbraten) vom Spießhirsch
Frische Minze, hochwertiges Olivenöl
8–10 Stangen weißer Spargel
3 EL Olivenöl + 2 EL Wasser
3 TL Kapern
1 Apfel
20 g getrocknete Tomaten
8 EL Apfel-Balsamessig und 7 EL Olivenöl (insgesamt für die Vinaigrette und den Salat)
1 TL Zucker, Salz & Pfeffer
Eine Handvoll Vogerlsalat
Zubereitung:
Den Lungenbraten bereits am Vortag in Olivenöl und mit frischer Minze einlegen – das verleiht dem Fleisch ein feines Aroma und sorgt für Zartheit.
Den weißen Spargel sorgfältig schälen und die Enden entfernen. In 3 EL Olivenöl bei mittlerer Hitze rund 10 Minuten anbraten, dann 2 EL Wasser hinzufügen und den Spargel bissfest garen.
Für die Apfel-Kapern-Vinaigrette: 2 EL Olivenöl erhitzen, Kapern kurz anbraten. Apfel und getrocknete Tomaten in kleine Würfel schneiden, mit Apfel-Balsamessig, weiterem Olivenöl, Zucker, Salz und Pfeffer vermengen – und gemeinsam mit den Kapern warm über dem Spargel servieren.
Den Vogerlsalat mit Apfel-Balsamessig, Olivenöl, etwas Zucker, Salz und Pfeffer marinieren.
Zum Schluss das eingelegte Filet auf jeder Seite maximal eine Minute scharf angrillen. Anschließend 3 Minuten ruhen lassen – zugedeckt im abgeschalteten Griller oder in Alufolie. So bleibt es innen zartrosa und saftig.
Alles schön anrichten und mit einem kräftigen Weißwein servieren.

Eva-Maria Schrittwieser
Ausblick: Zwischen Sommersonnenwende und Weitblick
Der Sommer entfaltet sich in seiner vollen Pracht – und mit ihm auch meine Wege, die mich sowohl in die weiten Reviere dieser Welt als auch in die stillen Räume der Reflexion führen.
Im Juni genieße ich die leisen Morgenstunden im heimischen Revier. Dort, wo selektiv gejagt wird, beginnt die Kunst der Balance – zwischen Wildhege und Nachhaltigkeit. Es ist eine stille Zeit, in der Achtsamkeit zählt, nicht der schnelle Erfolg.
Zugleich bin ich in dieser Jahreszeit gerne unterwegs – bei Freunden, mit denen mich jahrzehntelange jagdliche Verbindungen und genussvolle Abende bei gutem Wein verbinden. In Wien finden Aufsichtsratssitzungen und ARTIO-Termine statt, wo Strategien wachsen und Visionen geschärft werden.
Ritualhaft feiere ich die Sommersonnenwende – als stillen Übergang, als Dankbarkeit für das, was war, und als Einladung für das, was kommen darf.
Ende Juli breche ich auf nach Montana – mein zweites Zuhause. Dort, zwischen Bergen, Flussläufen und endlosem Himmel, entstehen neue Ideen, fließen kreative Gedanken, fernab vom Alltag. Ich tausche die Büchse gegen die Fliegenrute und tanke Kraft für alles, was im Herbst auf mich wartet.
Wenn ich zurückkehre, freue ich mich auf besondere Begegnungen mit Jägerinnen – auf Gespräche unter Gleichgesinnten, die tief gehen und inspirieren. Und dann zieht es mich weiter zur Rehbockbrunft: nach Tschechien und Mazedonien, wo jedes Revier seine eigene Geschichte schreibt.
Der nächste Health 4 Me – Blogbeitrag erscheint im August 2025 – und ich nehme dich gerne mit auf diese Reise.

Eva-Maria Schrittwieser

Eva Maria Schrittwieser
Eva Maria Schrittwieserist Unternehmerin, Aufsichtsrätin und Autorin.
Nach Stationen in internationalen Konzernen und im Finanzministerium in Österreich begann Eva damit Ihre ersten eigenen Unternehmen zu gründen. Mit der Gründung von ARTIO #WildLifeStyle, einer Marke, die Jagd, Luxus und Abenteuer auf einzigartige Weise vereint setzte Eva ein Herzensprojekt um, das ihre Leidenschaft für die Jagd, ihr Gespür für Qualität und ihre Liebe zu traditioneller Lebenskunst verbindet.
Als Jägerin war Eva bereits auf vier Kontinenten unterwegs. In Europa kennt sie die Jagdtraditionen von den Alpen bis zum Balkan – besonders verbunden ist sie mit der österreichischen jagdlichen Tradition und der damit einhergehenden Weidgerechtigkeit. In Asien entdeckte sie in abgelegenen Gebirgsregionen eine Form der Jagd, die körperliche Herausforderung mit spiritueller Tiefe verbindet. In Afrika war es die Begegnung mit der Ursprünglichkeit und dem tiefen Respekt gegenüber Wild und Natur, die sie nachhaltig prägte. In Nordamerika beeindruckte sie die Weite Montanas, wo sie mittlerweile mehrere Monate im Jahr verbringt, und die Jagd in der Abgeschiedenheit, wo die Verbindung von Wildnis und Selbsterfahrung besonders spürbar wird.
Ihr fachlicher Hintergrund liegt in der strategischen Unternehmensführung und im Risikomanagement, ihre persönliche Berufung in der Verbindung von Natur, weiblicher Intuition und moderner Lebensführung. Sie gilt als Stimme für eine bewusste Art der Jagd – stilvoll, exklusiv, respektvoll und tief verbunden mit den Rhythmen der Natur.
Mit ihrer Expertise und Erfahrung bringt Eva eine besondere Perspektive in den Gesundheitsdiskurs: Jagd als Lebenshaltung – geprägt von Achtsamkeit, innerer Klarheit, Bewegung in der Natur und der bewussten Wahl hochwertiger Lebensmittel.
Evas Philosophie: Leidenschaft trifft Lebenskunst – Jagd erleben, Luxus genießen, Abenteuer spüren